Schlieren West
Ausgangssituation 2005
Schlieren West wird begrenzt durch die Bahnlinie, die Stadtgrenze, Badener Strasse und das Zentrum. Aufgrund der Verkehrstrassen ist es isoliert gegenüber dem umgebenden Stadtraum. Die Verkehrsträger tragen stark zur Lärmbelastung des Gebietes bei. Im Inneren des Gebietes sind nur in sehr geringem Masse öffentliche Strassenräume vorhanden; eine interne Durchlässigkeit ist nicht gegeben. Das Gebiet ist in weiten Teilen geprägt von Brach- und Lagerflächen sowie Zwischennutzungen (Autohandel). Am Kesslerplatz und der Steinwiesenstrasse finden sich einzelne Wohn- und Gewerbebauten. Die Areale Pfaffenwis und Geissweid beiderseits der Goldschlägistrasse sind noch gänzlich unbebaut und derzeit landwirtschaftlich genutzt.
Ziele 2005
Grundsätzliche Entwicklungsrichtung des Gebietes: Öffnung, Vernetzung mit dem Stadtgrundriss, Integration von öffentlichen Räumen (Wege, Strassen, Parkanlagen). Schlieren möchte seine Wohnfunktion stärken, Schlieren West ist hierfür die grosse Entwicklungsreserve innerhalb des Siedlungsgebiets: Inanspruchnahme der zentrumsnahen Areale für dichte Wohn- und Mischnutzung, gemischte Nutzungen entlang der Badenerstrasse, Wohnbauten im Inneren des Gebiets. Richtung Westen Abnahme der Wohnnutzung. Die Wohnentwicklung ist abhängig von der Gebietsentwicklung und den wirtschaftlichen Eigentümerinteressen. Erste Bebauung wird erwartet bis ca. 2008 (Areale Pfaffenwis und Goldschlägi entlang der Bahn). Danach weitere Schritte bis 2030.
Zusammenfassung der Entwicklung 2005–2020
Das grösste Entwicklungsgebiet Schlierens wurde vollständig zu einem neuen Wohnquartier überbaut, zusammengesetzt aus verschiedenen Typen von Wohnsiedlungen. Erstellt wurden sowohl Mietwohnungen als auch Reiheneinfamilienhäuser und Eigentumswohnungen. Der auf dem Stadtentwicklungskonzept STEK I aufbauende Gestaltungsplan gab eine klare Struktur für den öffentlichen Raum vor. Damit wurde eine verbindliche Grundlage für die Bauvorhaben der über 30 privaten Grundeigentümer geschaffen. Langgezogene sechsgeschossige Bauten entlang der Bahnlinie und der Badenerstrasse schirmen das Gebiet gegen den Lärm ab. Die Parkallee und der Parkweg ziehen sich als autofreie, durchgehende Verbindungen in Ost-West-Richtung durch das gesamte Gebiet; in regelmässigen Abständen öffnen sich kleinere, unterschiedlich gestaltete und genutzte Pocketparks. Zugezogen sind nach Schlieren West vor allem Familien. Entsprechend baute die Stadt Schlieren hier auch die neue Schulanlage Reitmen.
Eine umfassende Schlussauswertung der Stadtentwicklung Schlierens wird in der Buchpublikation «Stadtwerdung im Zeitraffer» veröffentlicht, die 2023 bei Scheidegger & Spiess, Zürich erscheint.
www.scheidegger-spiess.ch