stadtentwicklungskonzept | fotografische langzeitbeobachtung schlieren 2005 – 2020

Stadtentwicklung in Schlieren

Schlieren als Fallbeispiel für den Agglomerationsraum

Die Gemeinde im Limmattal, angrenzend an die Stadt Zürich, hat sich vom Bauerndorf zum Industriestandort und heute zum Technologie- und Dienstleistungszentrum entwickelt. In den 1980er Jahren hatte die Stadt in Folge der Globalisierung den Wegzug grosser Industriebetriebe zu verkraften: u.a. der Schweizerischen Waggons- und Aufzügefabrik Schlieren, der Aluminium-Schweisswerke AG, des Gaswerks. Auf den entstandenen Brachen siedelten sich Zwischennutzungen, v.a. Auto-Occasionshändler, an. Nach dem Wohnbauboom der 1970er Jahre wurden kaum mehr neue Wohnungen erstellt. Die Bevölkerungsstruktur veränderte sich. Seit den 1990er Jahren wurden zunehmend Bevölkerungsgruppen mit niedrigem Einkommen und Ausländer in die Agglomeration abgedrängt. Schlieren galt als „Unort“, als eine typische Agglomerationsgemeinde mit verkehrsdominierten öffentlichen Räumen und einem schlechten Image.

In den letzten 15 Jahren hat Schlieren eine spektakuläre Entwicklung erlebt. Der Investitionsschub im Wohnungsbau in der Schweiz, die Zuwanderung aufgrund der Personenfreizügigkeit und die Nähe zu Zürich führten zu einem in diesem Ausmass nicht prognostizierten Bauboom in Schlieren. Auf den Industrie- und Gewerbearealen im Rietbach-Gebiet und in Schlieren West entstanden neue urbane Wohnquartiere, im Wagi-Areal ein neuer Bio-Technopark mit 1500 Arbeitsplätzen. Mit der Limmattalbahn führt wieder eine Tramlinie von Zürich direkt nach Schlieren, eine ihrer Haltestellen markiert den neuen Stadtplatz. Die Einwohnerzahl ist von 13 000 auf 20 000 Personen gestiegen.

Mit einem Stadtentwicklungskonzept greift Schlieren seit 2005 aktiv in diese räumliche, soziale und ökonomische Entwicklung ein. 2005 wurde das Stadtentwicklungskonzept STEK I von Metron AG verabschiedet. Aufgrund der rasanten Entwicklung liess die Stadt Schlieren 2016 ein zweites Stadtentwicklungskonzept STEK II vom Planungsbüro Albert Speer & Partner erarbeiten, das seither umgesetzt wird. Anhand des Fallbeispiels Schlieren können für die Agglomeration charakteristische Aufwertungs- und Verdichtungsprozesse beobachtet werden.

Planungsinstrument Stadtentwicklungskonzept
Schlieren war eine der ersten Agglomerationsgemeinden in der Region Zürich, welche durch eine externe Planungsfirma, die Metron AG, ein umfassendes Stadtentwicklungskonzept erarbeiten liess. Mit der Umsetzung des Stadtentwicklungskonzeptes ab 2005 soll eine umfassende Aufwertung der Lebensqualität der Gesamtstadt erreicht werden. Wesentliche Ziele sind die Stärkung des Zentrums, die bessere Verbindung der Ortsteile, die Entwicklung der Baulandreserven und Brachen, die Aufwertung des öffentlichen Raumes sowie die verbesserte Wahrnehmung und Nutzung der landschaftsräumlichen Qualitäten. Das Stadtentwicklungskonzept STEK I formulierte konzeptionelle Grundlagen für Projekte privater Investoren und der öffentlichen Hand. Es bildete den Ausgangspunkt für die fotografische Langzeitbeobachtung.

2013 führte die Stadt Schlieren in Zusammenarbeit mit ETH und Universität Zürich sowie Planpartner AG eine umfassende Analyse und Evaluation der Stadtentwicklung seit 2005 durch. Aufbauend auf den Ergebnissen wurden Handlungsfelder, Ziele und Vorgehen in der Stadtentwicklung für die Jahre bis 2030 aktualisiert. Das Frankfurter Planungsbüro Albert Speer & Partner erarbeitete hierfür im Auftrag der Stadt 2015/16 ein Stadtentwicklungskonzept STEK II.
Informationen zum STEK II können hier eingesehen werden:
http://www.schlieren.ch/de/bauenwohnen/bauen/vorhabenmain/stadtentwicklungskonzept/

Ausgangspunkt für die fotografische Langzeitbeobachtung:
Das Stadtentwicklungskonzept STEK I der Metron AG von 2005

Das vollständige Stadtentwicklungskonzept STEK I kann hier als PDF Dokument eingesehen werden. Nachfolgend sind die wichtigsten Punkte und Ziele zusammenfassend dargestellt.
Link zum Stadtentwicklungskonzept STEK I der Metron AG >>

Ziele der Stadtentwicklung 2005

Kann Schlieren als Agglomerationsgemeinde eine eigene Identität entwickeln? Lässt sich dies baulich in einem neuen Zentrum manifestieren? Gelingt es, die Durchgangsstrassen als innerstädtische Stadtstrassen zu verstehen und dementsprechend umzugestalten? Wie kann Schlieren als Wohnstandort attraktiver werden und was soll mit den grossen unbebauten Industriearealen passieren? Diese Fragen sind für eine Agglomerationsgemeinde im Limmattal typisch und deren Klärung für die Weiterentwicklung der Stadt Schlieren von entscheidender Bedeutung. Die Herausforderung bestand darin, ein umfassendes Gesamtkonzept als Anleitung für die Jahre ab 2005 zu entwickeln und gleichzeitig die Schlüsselbereiche für erste Impulse und Veränderungen zu benennen. Mit dem Stadtentwicklungskonzept verfolgt die Stadt eine umfassende Aufwertung der Wohn- und Arbeitsstadt. Wesentliche Aufgabenfelder der Stadtentwicklung sind: Stärkung des Zentrums, bessere Verbindung der Ortsteile, Entwicklung der grossen Baulandreserven und Brachen, Aufwertung der öffentlichen Räume, Abstimmung des Verkehrs auf den Stadtraum, Verbesserung der Wahrnehmung und Nutzung der landschaftsräumlichen Qualitäten. Das Stadtentwicklungskonzept dient als konzeptionelle Grundlage für Entwicklungsprojekte der öffentlichen Hand und privater Investoren.

Die Dynamik der Stadtentwicklung in den letzten 150 Jahren hat das Ortsbild und die Lebensqualität von Schlieren geprägt. Schlieren ist in zehn Minuten von Zürich aus zu erreichen und muss zwischen dem Sog der Grossstadt und der Dynamik des Limmattales sowie einer eigenständigen Entwicklung auf Basis der historischen Siedlungsteile eine Balance finden. Im Stadtentwicklungskonzept manifestieren sich diese Strömungen in den Schlagworten „Schlieren international“ für die Ost-West gerichtete Entwicklung entlang der grossen Verkehrsbänder und „Schlieren lokal“ für die Nord-Süd orientierten Verbindungen vom Wald über den Dorfkern zur Limmat. Dabei war „Schlieren international“ bis 2005 weitgehend ein Selbstläufer, während „Schlieren lokal“ immer weiter in den Hintergrund trat. Ein grosses Problem ist die mangelhafte Wahrnehmung von Eigenständigkeit sowie ein negatives Image. Aus der Sicht Schlierens gilt es demnach die lokalen Bezüge und Identifikationsobjekte zu stärken.

„Schlieren International“ im Wandel

Das Industriequartier bildet einen breiten Korridor, der zusätzlich noch die Hauptverkehrsströme aufnimmt. Hier siedeln sich zunehmend Dienstleistungsbetriebe an. Grosse Flächen liegen jedoch 2005 noch brach oder werden zwischengenutzt. Unter dem Stichwort „Schlieren International“ soll die Profilierung der Sektoren Forschung und Technik aber auch Autohandel („Motor-Meile“) vorangetrieben werden. Einzelne Projekte liegen schon vor, für die Brandstrasse läuft aktuell die Promotion einer „Motor-Meile“. Für das Färbiareal liegen bereits Konzepte zur Mischnutzung vor. Die Stadt wird diesen Umstrukturierungsprozess weiter fördern und steuern.

Neues urbanes Zentrum

Im Raum zwischen bestehendem Ortskern und dem Bahnhof besteht die Chance, der gewachsenen Stadt ein angemessenes Zentrum zu bauen und mit zusätzlichen Einkaufsmöglichkeiten sowie Kultur- und Freizeiteinrichtungen auszustatten. Das Zentrumsprojekt schlägt vor, die Badener- und Zürcherstrasse nach Norden zu verlegen und mit einer einspurigen Verkehrsführung im Kreis eine neue urbane Mitte mit Stadtplatz, Stadtsaal und Stadtgarten zu entwickeln. Die Stadt betreibt das Projekt in Zusammenarbeit mit einem potenten Investor. Das Zentrumsprojekt ist damit erster wichtiger Prüfstein, ob sich in Schlieren eine eigenständige Mitte mit einem angemessenen Stadtraum etablieren lässt.

Strassen, Plätze und Grünanlagen

Mit der Strassenverlegung im Zentrum kann der Dorfpark nach Norden erweitert werden. Damit bekommt dieser seine Bestimmung als allseitig zugänglicher und offener Stadtpark der gewachsenen Stadt. Auch im Limmatbogen ist geplant, den Landschaftsraum Zegli/Rohr um weitere Freizeiteinrichtungen zu ergänzen, so dass mit dem Wald und dem neuen Park für alle Siedlungsteile hochwertige Erholungsangebote zur Verfügung stehen. Auch andere Plätze, wie der Kesslerplatz, sollen wieder Qualitäten als Aufenthalts- und Begegnungsräume erhalten, sofern es gelingt, die Dominanz des Verkehrs zu mindern. Letztendlich geht es darum, die überdimensionierten und monofunktionalen Verkehrsräume an die Anforderungen eines innerörtlichen Strassenraums anzupassen.

Wohnen in Schlieren

Zur Verbesserung der Lebensqualität ist die Stärkung des Wohnstandortes eminent wichtig. Mit einem Verhältnis von Bewohnern zu Beschäftigten von ca. 1:1 ist der Anteil der Menschen, die in die Stadt täglich ein- und auspendeln, extrem hoch. Damit möglichst viele der Beschäftigten auch Schlieren als attraktiven Wohnstandort wählen, ist eine weitere Aufwertung der Wohnstadt Schlieren und ein zeitgemässes Wohnungsangebot notwendig. Zur Erweiterung und Verbesserung des Angebots ist zum einen verstärkt Wohnungsneubau notwendig, aber auch der Umbau und die Sanierung/Modernisierung des Altbestandes. Grosse Chancen zur Diversifizierung des Wohnungsbestandes bieten die inneren Baulandreserven und die neuen Mischgebiete. Die begleitenden Massnahmen im Wohnumfeld und im öffentlichen Raum, d.h. in den Quartierstrassen und auf den Hauptachsen, bilden dabei eine wichtige Voraussetzung zur Verbesserung der Wohn- und Lebensqualität.

Dynamische Stadtentwicklung 2005-2013: Ergebnisse der Evaluation

Die Stadt Schlieren führte 2013 in Zusammenarbeit mit ETH und Universität Zürich sowie Planpartner AG eine umfassende Evaluation der Stadtentwicklung seit 2005 durch. Nachfolgend werden die wichtigsten baulichen und sozialen Entwicklungen zusammenfassend dargestellt.
Sämtliche Berichte der Evaluation können hier eingesehen werden:

Generell haben die Aussagen des Stadtentwicklungskonzeptes nach wie vor Gültigkeit. Die tatsächliche Entwicklung stimmt mit der angestrebten in den wesentlichen Punkten überein. Die Stadt befindet sich in einem Transformations- und Urbanisierungsprozess, der weiter andauern wird. Das Stadtentwicklungskonzept ist ein wichtiges strategisches Instrument in diesem Prozess. Mit der Fortschreibung im STEK II werden die Zukunftsperspektiven überprüft sowie die räumlichen und thematischen Schwerpunkte aktualisiert.

Bauliche Entwicklung

Kurz nach Verabschiedung des Stadtentwicklungkonzeptes hat in Schlieren ein massiver, in diesem Umfang und Tempo nicht prognostizierter Entwicklungsschub eingesetzt. Die Gemeinde hat sich im Vergleich mit Region und Kanton Zürich überdurchschnittlich dynamisch entwickelt. Die Einwohnerzahl ist von 12 000 auf über 17 000 Personen gewachsen. In den Entwicklungsgebieten beidseits der Bahn entstanden auf den ehemaligen Industriebrachen neue urbane Wohn- und Arbeitsquartiere. 70% der 2005 gemäss Stadtentwicklungskonzept ausgewiesenen Potentialflächen wurden überbaut. Diese hohe Bautätigkeit hat zu einem starken Anstieg der Baulandpreise geführt. Im neuen Wohnquartier Schlieren West wurden Reiheneinfamilienhäuser, Eigentums- und Mietwohnungen in einer durchgehenden Freiraumstruktur mit einer autofreien Allee und daran anschliessenden Parks erstellt. Ein Schulhaus ist im Bau. Nördlich der Bahngeleise im Rietbach-Gebiet entsteht das gemischte Wohn- und Gewerbequartier amRietpark. Ein durchgehender Park wird die verschiedenen Überbauungen untereinander verbinden. Das Färbi-Areal ist bereits vollständig überbaut, als nächste Etappe steht die Entwicklung des Areals der ehemaligen Leimfabrik Geistlich an, das zur Zeit zwischengenutzt wird. Das Projekt einer „Motormeile“ im gleichen Gebiet wurde dagegen nicht realisiert. Im Zelgli-Quartier hat die Wohnbaugenossenschaft GEWOBAG ihre Siedlung aus der Nachkriegszeit durch zeitgemässe Neubauten in verdichteter Bauweise ersetzt. Die tatsächliche Entwicklung auf den Potentialflächen stimmt weitgehend mit der im Stadtentwicklungskonzept angestrebten überein. Den Überbauungen wird eine zeitgemässe Qualität bescheinigt, Architektur und Umsetzung im Detail sind noch verbesserungsfähig. Eine Ausnahme bildet das Areal Reitmen, das zum Standort eines Fachmarkts, eines Werkhofs sowie eines autoaffinen Grossverteilers wurde, was im Stadtentwicklungskonzept so nicht vorgesehen war. Die Umgestaltung des Zentrums ist mit der Wohn- und Gewerbeüberbauung „Parkside“ erst teilweise umgesetzt. Der geplante Stadtplatz sowie die Spurreduktion der Hauptdurchgangsachse können erst mit dem Bau der Limmattalbahn ab 2017 realisiert werden. Auf dem ganzen Gemeindegebiet, insbesondere in den Wohnquartieren, erfolgten Massnahmen zur Verkehrsberuhigung.

Initiiert wurden diese Entwicklungen überwiegend durch private Bauträger, Investoren und Immobilienentwickler, Unternehmen und Wohnbaugenossenschaften. Die Stadt Schlieren hat die Planungen unterstützt und eine aktive Standort- und Bodenpolitik betrieben. Die Einflussmöglichkeiten seitens Politik und Verwaltung waren jedoch beschränkt: Der Immobilienmarkt und die allgemeine wirtschaftliche Entwicklung von lokalen Akteuren sind kaum beeinflussbar, haben jedoch wesentliche Auswirkungen. Direkte Einflussnahme der Stadt Schlieren war möglich durch eigene Projekte (Verkehrsmassnahmen, Schulhausplanung), über das Setzen baurechtlicher Rahmenbedingungen (z.B. Öffentlicher Gestaltungsplan Schlieren West), sowie über die Mitwirkungen an kooperativen Entwicklungsplanungen (Zentrum, Entwicklungsgebiet Rietbach) oder die Einsitznahme in Architekturwettbewerben.

Bevölkerungsentwicklung

Die Bevölkerungszusammensetzung hat sich insgesamt verbessert. Ein Grossteil der Zuzüger stammt aus der Stadt Zürich, wobei der Anteil an jungen, gut ausgebildeten Erwachsenen hoch ist. Gleichzeitig ziehen ebenfalls Personen mit eher tiefem Bildungsniveau zu, welche aufgrund der steigenden Mieten aus Zürich verdrängt werden. Der weiter steigende Ausländeranteil liegt bei 45% und damit deutlich höher als in der Stadt Zürich und im übrigen Limmattal. Weitere 20% der Bevölkerung haben einen Migrationshintergrund. Bis 2004 stammten die neu aus dem Ausland Zuziehenden vorwiegend aus dem Westbalkan, der Türkei sowie nicht-europäischen Länder wie Sri-Lanka; seit 2005 sind Portugal, Italien, Spanien sowie Deutschland wichtige Herkunftsländer. Die durchschnittlichen Einkommen, im regionalen und kantonalen Vergleich tiefer als der Durchschnitt, sind seit 2005 konstant. Sozialhilfe- und Arbeitslosenquote sind gesunken. Schlieren hat mehr Zu- als Wegpendler und gilt mit über 15 000 Beschäftigten als Arbeitsgemeinde. Seit 2005 ist der Anteil der Beschäftigten im Verhältnis zur Einwohnerzahl dabei leicht gestiegen.

Wahrnehmung der Bewohner

Die Bevölkerung attestiert ihrer Stadt insgesamt eine hohe Lebensqualität, die sich für eine Mehrheit seit 2005 verbessert hat. Die Ortszufriedenheit ist hoch. Überdurchschnittliche Verbesserungen sind in den Gebieten Schlieren West und Rietbach eingetreten. Die Ortverbundenheit ist insbesondere in den gewachsenen Quartieren (Dorf, Zelgli-Ost, Kalktarren) hoch. Verbesserungsbedarf besteht aus Sicht der Bevölkerung bezüglich der Zugänglichkeit und Erreichbarkeit von Frei- und Naturräumen, der Aufwertung des Zentrums sowie der Massnahmen zur Verkehrsberuhigung. Das Ortsbild wird tendentiell als attraktiver, als städtischer, geordneter und gestalteter, gleichzeitig aber auch als weniger vertraut wahrgenommen. Ansatzpunkte für den weiteren Umgang mit dem Verstädterungsprozess sind die Stärkung von Identifikationsräumen (z.B. historischer Orte wie das Gaswerk-Areal) sowie Schärfung und Feinjustierung der Atmosphäre in den Entwicklungsgebieten: über Gestaltungsmassnahmen, Partizipation im öffentlichen Raum sowie Initiieren bzw. Zulassen von kleinräumigen Veränderungen.

Einschätzung der Wirtschaft

Seitens der Wirtschaft werden die Veränderungen Schlierens überwiegend positiv beurteilt. Brachflächen und Auto-Occasions-Areale wurden durch ein breiteres Standortangebot aufgewertet, gefördert wurde die Ansiedlung von Unternehmen aus den Bereichen Dienstleitung und Forschung sowie umweltfreundlicher Produktion. Als Hauptmotive für die Standortwahl werden die Nähe zur Stadt Zürich, das Preisniveau von Land und Immobilien, das Vorhandensein geeigneter Räumlichkeiten sowie die Nähe zur Autobahn genannt. Die Erreichbarkeit mit dem Auto wird als grösste Stärke Schlierens eingeschätzt. Nach wie vor verbesserungsfähig sind das Image von Schlieren, das Kundenpotential sowie das Parkplatzangebot.

Evaluation der Stadtentwicklung über den gesamten Beobachtungszeitraum 2005–2020

Markus Nollert, Giovanni Di Carlo und Roman Streit von den Spatial Transformation Laboratories der ETH Zürich haben zum Abschluss des Projektes eine umfassende Darstellung der Entwicklung der gesamten Stadt sowie eine Evaluation dieser Entwicklung aus planerischer Perspektive vorgenommen. Diese wird in der abschliessenden Buchpublikation «Stadtwerdung im Zeitraffer» veröffentlicht, die 2023 bei Scheidegger & Spiess erscheint. Die Texte der Autorinnen und Autoren in diesem Buch setzen sich darüber hinaus mit weiteren Aspekten der Planung sowie mit der Architektur, Fragen der Stadtökologie, der Wahrnehmung der Bewohnerinnen und Bewohner und den ökonomischen Hintergründen des Baubooms auseinander.

Verlag Scheidegger & Spiess