bildarchiv | fotografische langzeitbeobachtung schlieren 2005 – 2020

Rietbach

Ausgangssituation 2005

Beim Areal Rietbach handelt es sich um ein ca. 30 ha grosses Areal zwischen Bernstrasse und Bahnlinie. Das Areal wird überwiegend industriell/gewerblich genutzt. Im Areal siedelte sich schon im Jahre 1868 der erste Industriebetrieb Schlierens, die Leimfabrik Geistlich, an. Weitere Betriebe folgten nach der Jahrhundertwende, wobei viele Areale bis heute unbebaut geblieben sind. Heute sind einzig die Firmen Geistlich und Schlatter (Schweisstechnik) von der alten industriellen Nutzung übrig geblieben. Im Gebiet dominieren heute Dienstleistungsbetriebe und Büronutzungen. Daneben gibt es einige Brachen oder temporäre Nutzungen. Die Flächen zwischen Brandstrasse und Bahnareal sind derzeit als Industriezone eingezont.

Ziele 2005

Zur Sicherung und Entwicklung des Standortes Schlieren ist die Profilierung und Entwicklung der Einzelgebiete in Zusammenarbeit mit der Standort- und Wirtschaftsförderung und den Eigentümern weiter voranzutreiben. Die Ansiedlung von zukunftsorientierten Organisationen (Clusterbildung), die ein Ansteigen des Steueraufkommens erwarten lassen, stellt ein Hauptanliegen der Stadt Schlieren dar. Denkbar sind aber auch Szenarien, die zunächst auf eine Umnutzung/Zwischennutzung der bestehenden Industrieareale oder leerstehenden Bürogebäude hinauslaufen. Initialprojekte könnten aus dem Umfeld Kunst/Kultur/Freizeit/Nachtleben kommen, die den Ruf und das Image des Gebietes verändern würden. Aufgrund der schleppenden Nachfrage im Büro- und Dienstleistungssektor ist eine Entwicklung ähnlich wie im Industriequartier Zürich West denkbar. Ansonsten steht die Verdichtung und Qualifizierung der bestehenden Areale im Vordergrund.
Bei entsprechendem Imagewandel können Teile der Reserven der Industriezone und Flächen des Zentrums Nord zu Mischgebieten umgezont werden. Die Festlegung eines Wohnanteils zwischen 20-50% ist zu prüfen. Auch hier gilt, dass eine Wohnentwicklung nur in einem ansprechenden Wohnumfeld Sinn macht. Denkbar sind auch vertikale Mischungen zwischen Wohnen und Gewerbe. Für die Brandstrasse läuft aktuell die Promotion einer „Automeile“. Für das Färbiareal liegen bereits Konzepte zur Mischnutzung vor und auch für das Geistlich-Areal / Tennishalle sowie für das Zentrum Nord sollten mittelfristig eine Mischnutzung angestrebt werden.

Zusammenfassung der Entwicklung 2005–2020

Auf der Brache des Färbi-Areals und dem Areal der Leimfabrik Geistlich ist das neue Wohnquartier «Am Rietpark» entstanden. Verbindendes Element ist ein zentraler, weitläufiger öffentlicher Park, um den sich die einzelnen Bauten gruppieren. Der Park wurde in den privaten Gestaltungsplänen für die beiden Areale festgelegt. Am westlichen Ende wird das Quartier vom Goldschlägiplatz, im Osten vom Eduard-Geistlich-Platz abgeschlossen. Neben der Wohnnutzung finden sich in den Erdgeschossen auch Gewerbe, Büros, Läden und Gastronomie. Zugezogen sind vor allem jüngere Berufstätige sowie Senioren in die Altersresidenz Tertianum. Rund um das neue Wohnquartier wird das Rietbach-Gebiet weiterhin gewerblich genutzt.

Eine umfassende Schlussauswertung der Stadtentwicklung Schlierens wird in der Buchpublikation «Stadtwerdung im Zeitraffer» veröffentlicht, die 2023 bei Scheidegger & Spiess, Zürich erscheint.

www.scheidegger-spiess.ch

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