bildarchiv | fotografische langzeitbeobachtung schlieren 2005 – 2020

Wagi-Areal

Ausgangssituation 2005

Das Wagi-Areal ist das erste in Schlieren umgenutzte Industrieareal. 1899 wurde die Luxuskutschen-Fabrik Geissberger & Cie., die später zur weltberühmten Schweizerischen Wagon- und Aufzügefabrik AG wurde, eröffnet. Sie hatte vorher den Sitz in Zürich. Auf dem Areal der Wagonfabrik Schlieren hat nach Aufgabe der Produktion 1983 eine Umstrukturierung stattgefunden. Teilweise wurden die alten Fabrikgebäude integriert, ein Grossteil der Bauten wurde jedoch abgebrochen und neu errichtet. Heute siedeln hier Firmen aus dem Bereich Forschung, Technologie und Medien neben einem grossen Einkaufszentrum

Ziele 2005

Zur Sicherung und Entwicklung des Standortes Schlieren ist die weitere Profilierung und Entwicklung der Einzelgebiete in Zusammenarbeit mit der Standort- und Wirtschaftsförderung und den Eigentümern weiter voranzutreiben. Die Ansiedlung von zukunftsorientierten Organisationen (Clusterbildung), die ein Ansteigen des Steueraufkommens erwarten lassen, stellt ein Hauptanliegen der Stadt Schlieren dar. Im Wagi-Areal steht die Verdichtung und Qualifizierung des Bestandes im Vordergrund. Grundsätzlich ist auch für das Wagi-Areal eine Mischnutzung möglich. Die Festlegung eines Wohnanteils zwischen 20-50% ist zu prüfen. Auch hier gilt, dass eine Wohnentwicklung nur in einem ansprechenden Wohnumfeld Sinn macht. Denkbar sind auch vertikale Mischungen zwischen Wohnen und Gewerbe. Für das Wagi-Areal besteht eine Studie, die den Abbruch der Hallen im östlichen Bereich vorsieht und durch Hochhäuser ersetzt. Ziel ist ein neues durchmischtes Stadtquartier. Ein laufender Architekturwettbewerb sucht nach Lösungen für weitere Laborräume in einem sehr dichten Stadtteil Wagi.

Zusammenfassung der Entwicklung 2005–2020

Das Wagi-Areal ist ein reines Gewerbegebiet geblieben, Wohnungen wurden keine erstellt. 2009 wurde ein privater Gestaltungsplan erlassen, der den Bau von vier Hochhäusern vorsah. Drei davon sind inzwischen realisiert: Der neue Bio-Technopark Schlieren mit rund 50 Firmen, akademischen Institutionen, Start-ups und Kliniken im Life-Science-Bereich. Damit ist ein für die Metropolitanregion Zürich bedeutender internationaler Forschungsstandort entstanden. Das Kleingewerbe – Autowerkstätten, Metallverarbeitung, eine Wäscherei, Handwerksbetriebe – nimmt weiterhin etwa die Hälfte des Areals ein.

Eine umfassende Schlussauswertung der Stadtentwicklung Schlierens wird in der Buchpublikation «Stadtwerdung im Zeitraffer» veröffentlicht, die 2023 bei Scheidegger & Spiess, Zürich erscheint.

www.scheidegger-spiess.ch

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