links | fotografische langzeitbeobachtung schlieren 2005 – 2020

Website zum Forschungsprojekt „Archiv des Ortes. Sammelstrategien für ein fotografisches Archiv zur Raumentwicklung“ der Zürcher Hochschule der Künste/IFCAR in Zusammenarbeit mit der Graphischen Sammlung der Schweizerischen Nationalbibliothek

www.archiv-des-ortes.ch

Projektleitung: Ulrich Görlich, Meret Wandeler
Orte und Landschaften der Schweiz unterliegen seit den 1950er Jahren tief greifenden Veränderungen. Das Projekt untersucht anhand von zwei unterschiedlichen Schweizer Kulturräumen – der Agglomerationsgemeinde Schlieren ZH und dem Tourismusgebiet Oberengadin um St. Moritz – wie dieser Wandel fotografisch dokumentiert werden kann. Kernpunkt des Projektes war eine umfassende Bildrecherche in Beständen vor Ort, die im Rahmen dieses Forschungsprojektes erstmals systematisch gesichtet wurden. Untersucht wurden Archive von Bauunternehmen, Architektur- und Planungsbüros, lokal ansässigen Firmen, Postkartenverlagen, Gemeindeämtern, der regionalen und überregionalen Presse, lokale kulturhistorische Archive, sowie Sammlungen von Bewohnern. Diese Bildrecherche ist auf der Website umfassend dokumentiert. Die Ergebnisse des Projektes bildeten eine der Grundlagen für die Weiterentwicklung des Sammelkonzeptes für die Fotosammlung Ortsansichten der Graphischen Sammlung der Schweizerischen Nationalbibliothek.


Ulrich Görlich, Meret Wandeler: „Auf Gemeindegebiet. Schlieren – Oberengadin. Fotografien zum räumlichen Wandel im Mittelland und in den Alpen seit 1945“

Mit Textbeiträgen von René Hornung, Werner Huber, Christian Schmid und Meret Wandeler
Texte in Deutsch und Englisch
176 Seiten, 240 farbige und s/w-Abbildungen
Gebunden, 24 × 32,5 cm
ISBN 978-3-85881-347-3
Verlag Scheidegger & Spiess, Zürich 2012

www.scheidegger-spiess.ch

Das Buch zeigt anhand zweier ausgewählter Regionen – der Agglomerationsgemeinde Schlieren ZH und dem Tourismusgebiet Oberengadin um St. Moritz – den tiefgreifenden Wandel alltäglicher Lebensräume in der Schweiz seit dem Zweiten Weltkrieg. Zwei Bildstrecken mit insgesamt 240 Fotografien aus den im Forschungsprojekt „Archiv des Ortes“ gesichteten Beständen in Schlieren und im Oberengadin sind übereinander montiert. Diese bisher kaum bekannte Gebrauchsfotografie zeigt nicht kulturhistorisch bedeutsame Objekte oder spektakuläre Natur, sondern den bebauten, benutzten, alltäglichen Siedlungsraum. Die Gegenüberstellung von Fotografien aus einer Agglomerationsgemeinde im Mittelland und einem Tourismusgebiet in den Alpen enthüllt vielfältige Bezüge, Diskrepanzen und Parallelen zwischen der Entwicklung in den beiden Gebieten.

Ein begleitender Essay von Christian Schmid analysiert die Bedeutung der fotografischen Darstellung für die Auseinandersetzung mit dem Urbanisierungsprozess in der Schweiz. Werner Huber und René Hornung haben kurze Regionenporträts verfasst. Der Bildteil wird ergänzt durch einen Text von Meret Wandeler zu den im Forschungsprojekt gesichteten Beständen und zur Arbeit der Autoren mit dem Bildmaterial.


Website zum Forschungsprojekt „Visuelle und auditive Wahrnehmungsdispositive“ der Zürcher Hochschule der Künste/IFCAR in Zusammenarbeit mit der Universität der Künste Berlin/Auditory Architecture Research Unit

www.wahrnehmung-agglomeration.ch

Projektteam: Alex Arteaga, Ulrich Görlich, Rohit Jain, Thomas Kusitzky, Meret Wandeler
Partner: Stadt Schlieren/Abteilung Bau und Planung, Metron Raumentwicklung AG
Parallel zur Fotografischen Langzeitbeobachtung der ZHdK/IFCAR führt die UdK Berlin/AARU seit 2007 eine auditive Langzeitbeobachtung in Schlieren durch. Im einjährigen gemeinsamen Forschungsprojekt „Wahrnehmungsdispositive“ wurde eine Herangehensweise entwickelt, um über Fotografie und Klangforschung die sinnlich-emotionale, d.h. ästhetische Dimension von Stadtraum in der Agglomeration zu erschliessen. Diese ist für die Qualität von Lebensräumen von wesentlicher Bedeutung.

Wahrnehmungsdispositive bilden unterschiedlich strukturierte Konfigurationen von Fotografien und Schallaufnahmen, welche als räumliche Installationen präsentiert werden. Der Verlauf der Nutzung – das Hören, Sehen und Sprechen über das Bild- und Klangmaterial – wird dabei unter performativen Gesichtspunkten gestaltet und als integraler Bestandteil dieser Settings verstanden. Zur Nutzung der Dispositive durch die Projektpartner Stadt Schlieren/Abteilung Bau und Planung sowie Metron Raumentwicklung AG wurden strukturierte Workshops durchgeführt. Diese eröffneten einen Freiraum zur Auseinandersetzung mit der ästhetischen Dimension im Visuellen und Auditiven, welche eine produktive Erweiterung der funktionalen, zielorientierten Herangehensweisen im planerischen Alltag darstellt.

Im Forschungsprojekt wurde für die Realisierung der Wahrnehmungsdispositive Fotografien und Schallaufnahmen aus den Archiven der Langzeitbeobachtungen Schlieren verwendet. Die im Projekt entwickelten Herangehensweisen sind jedoch – unabhängig von den beiden Langzeitbeobachtungen – auf andere Gebiete übertragbar. Sie könnten in verschiedenen Stufen von Planungsprozessen zur qualitativen Analyse von Stadt- und Landschaftsräumen genutzt werden.