Zentrum
Ausgangssituation 2005
Das bestehende Geschäftszentrum befindet sich entlang der Uitikonerstrasse von der Badenerstrasse bis zur Salmenkreuzung. Der Bereich zwischen Badenerstrasse und Bahnhof ist nur geringfügig entlang der Bahnhofstrasse ausgeprägt. Die Verbindungen über die Badener- und Zürcherstrasse hinweg funktionieren sehr schlecht. Ein funktionaler Zusammenhang der Teilräume besteht nicht. Der alte Dorfkern mit Park ist durch eine Lärmschutzwand entlang der Badenerstrasse nach Norden hin abgeriegelt. Die Hauptfusswegverbindung verläuft nicht durch die Bahnhofstrasse, sondern parallel dazu mit einer Unterführung unter der Badenerstrasse. In Richtung Westen (Bachstrasse) befinden sich, 100 m vom Bahnhof entfernt, ausgedehnte unbebaute oder unternutzte Grundstücke. Innerhalb der Insel, die durch die Ringstrasse und Badenerstrasse gebildet wird, befinden sich ausgedehnte, weitgehend ungestaltete Grünflächen sowie ein altes Wohn- und Geschäftshaus (Bahnhofstrasse 3) mit einem Restaurant (Himi).
Ziele 2005
Das Zentrum um die Bahnhofstrasse hat vordringlichen Entwicklungsbedarf und stellt die Verbindung zwischen bestehendem Zentrum und Bahnhof dar. Hauptentwicklungsraum sind der zukünftige Stadtplatz und die Bahnhofstrasse. Das Zentrum Bahnhofstrasse soll als Ergänzung des bestehenden Zentrums entwickelt werden. Zusätzliche Verkaufsflächen, neue kulturelle und freizeitorientierte Nutzungen sowie in geringem Mass auch öffentliche Einrichtungen sollen den Schwerpunkt bilden. Entwicklungen entsprechend der Zielsetzung: Das bestehende Stadtzentrum in Richtung Bahnhof erweitern, das alte Dorfzentrum besser mit dem Bahnhof verbinden, die historische Achse Bahnhofstrasse aufwerten, Einrichtung eines zentralen ÖV-Knotens in Ergänzung zum Umsteigepunkt auf der SBB-Brücke im Bereich des geplanten Stadtplatzes. Dieser bildet einen Impulsgeber für das Quartier zwischen Zürcherstrasse und Bahnhof. Durch eine entsprechende Ausgestaltung der Haltestelle sowie der Strassenräume (Bahnhofstrasse, Zürcher- und Badenerstrasse) ist die Zugänglichkeit sowohl vom Bahnhof als auch vom Stadtzentrum zu gewährleisten.
Zusammenfassung der Entwicklung 2005–2020
Das Zentrum Schlierens wurde umfassend neu gestaltet. Ein städtebaulicher Wettbewerb zu Projektierung und Bau der Limmattalbahn eröffnete neue Perspektiven hinsichtlich der Verkehrsführung. Die Verlegung der Badenerstrasse nach Norden ermöglichte den Bau eines neuen Stadtplatzes, markiert durch ein weithin sichtbares rotes Dach über der Haltestelle der Limmattalbahn. Ein einspuriger Kreisel verlangsamt den Verkehr, Fussgänger können die Kantonsstrasse wieder oberirdisch queren. Die Lärmschutzmauer entlang des Stadtparkes wurde abgebrochen, auf dem stillgelegten Strassenstücke wurden im partizipativen Projekt «Pischte 52» Zwischennutzungen erprobt. In Zukunft wird dieses Strassenstück in Schlierens neue «Grüne Mitte» integriert. Zwischen Bahnhof und Ringstrasse ist die Wohn- und Gewerbeüberbauung «Parkside» erstellt worden, die das neue Zentrum räumlich fasst. Hier haben sich ein Grossverteiler, Cafés, und weitere Geschäfte eingemietet.
Eine umfassende Schlussauswertung der Stadtentwicklung Schlierens wird in der Buchpublikation «Stadtwerdung im Zeitraffer» veröffentlicht, die 2023 bei Scheidegger & Spiess, Zürich erscheint.
www.scheidegger-spiess.ch